Coco in der Zeitung

 

Die Kinder der Äffchenklasse sind sehr aufgeregt gewesen, als sie hörten, dass ihr Klassenmaskottchen Coco in die Zeitung kommt. Grund war ein witziger Zufall, bei welchem Coco zu einem Schüler der Äffchenklasse über das Wochenende reisen und währenddessen auf eine Karnevalsfeier mitkommen durfte. Dort erfolgte das erste kleine Interview, welches zum kommenden Artikel führte.

Die Kinder freuten sich sehr über ihren Coco in der Zeitung. 🙂

(Die Rechte des folgenden Artikels samt Bilder gehören der WAZ.)

In vielen Grundschulen stärkt ein Plüschtier das Wir-Gefühl – auch in der Harkortschule. Jedes Wochenende nimmt ein anderes Kind das Tier mit.

„Abends hab‘ ich ihm die Zähne geputzt, dann mit zum Schlafen ins Bett genommen, und danach waren wir in Dortmund auf dem Weihnachtsmarkt.“ Nele ist ganz vernarrt in Coco, das Äffchen. In ihrem Reisetagebuch hält sie die Erlebnisse mit dem Stofftier fest – mit Fotos und kurzen geschriebenen Eindrücken. Am Wochenende muss sie Coco abgeben, dann darf sich der nächste Schüler um das Klassenmaskottchen kümmern.

Viele Grundschulen pflegen dieses Konzept: mit einem Stofftier als Maskottchen die Kleinen aufs Großwerden vorbereiten. „Ein Klassentier mit nach Hause zu nehmen, bedeutet für die Kinder, Verantwortung zu übernehmen.“ Ulrike Gilsebach, Rektorin der Harkort-Schule in Stockum, weiß auch um die Bedeutung eines Plüschtiers für das Klassengefühl.

Franz, das Zebra, Kiwi, der Eisbär, Igor Igel und eben Coco, das Äffchen – jede Klasse der Harkort-Schule hat ihr eigenes Maskottchen, nach dem die Klasse auch benannt ist. Für die „Äffchen-Klasse“ hat Lehrer Kevin Mróz den kleinen Kerl selbst besorgt. Und er hat, wie seine Kollegen, eine wertvolle Erfahrung gemacht, besonders mit dem Tagebuch, in dem die Kinder ihre Erlebnisse festhalten: „Stillere Kinder kommen zu Wort und erzählen ganz stolz von ihrem Wochenende. Unser Klassenäffchen ist eine tolle Methode, schüchterne Kinder zu locken, um vor der Gruppe zu erzählen.“

Luisa hat ein Frühstück aus Bananenquark zubereitet

Denn das Sich Mitteilen gehört unbedingt zu dieser Art spielerischer Erziehung. An jedem Montag erzählen die Kinder im Morgenkreis vom Wochenende mit Coco. So war Kilian mit dem Äffchen bei der Urgroßmutter „Oma Uri“, fürs Rodeln hat er es warm angezogen und zum Schlafen sogar ein eigenes Bett gebastelt. Luisa hat Coco ein Frühstück aus Bananenquark zubereitet, sie haben einen Schneemann gebaut und die Pferdeshow Apassionata angeschaut. Und Jonas war mit Coco beim Laternenumzug des Heiligen St. Martin und hat ihm auch ein paar Judo-Griffe beigebracht.

So gewähren die Kinder private Einblicke in ihr Wochenende, einige zeigen ihre Familie, ihre Hobbys und ihr Lieblingsessen. So hat Kilian erst einmal mit Coco Pizza gegessen, bevor es zum Reiten ging. Und beim letzten Kinderkarneval in der Werkstadt durfte das Maskottchen auch nicht fehlen.

Zu kurz kommt niemand. Natürlich bekommt jeder der 26 Schüler für ein Wochenende das süße Äffchen. Dann ist die Schulklasse stets gespannt, was Coco erlebt und welchen Quatsch er wieder angestellt hat. Mittlerweile hat das Tierchen auch ein paar „Kostüme“, die einige Mütter gestrickt haben.

Doch ein klitzekleiner Wermutstropfen ist auch dabei. „Wenn ich Coco wieder abgebe, vermisse ich ihn ein bisschen“, sagt Luisa. Und Nele sagt „Ich auch, wir haben ihn doch alle lieb.“ Für die notwendige Hygiene sorgen übrigens die Eltern, manchmal auch Lehrer Mróz. „Aber den Schleudergang mag Coco nicht“, sagt Nele. „Da wird ihm immer ganz schwindelig.“

Quelle: https://www.waz.de/staedte/witten/die-ganze-klasse-liebt-affe-coco-id213567525.html

(letzter Zugriff am 14.3.2018)